Bauen mit und für die Natur
 

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Die Produktion von und der Handel mit öko-
logisch vertretbaren Produkten wächst und wächst. Auch HäuslebauerInnen 
können ihren Beitrag zur Umweltverträglichkeit leisten. Die Verwendung nachwachsender oder zumindest gut recyclebarer Rohstoffe, eine energie- 
sparende Konstruktion sowie ressourcensparende Haustechnik bestimmen ökologisches Bauen.

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Holz – der nachwachsende Baustoff
Nachwachsende Rohstoffe haben viele Vorteile. Sie produzieren sich sozusagen selbst, sind vielfältig einsetzbar und können, wenn sie ausgedienthaben, rückstandsfrei kompostiert werden. Das sicherlich älteste bekannte Baumaterial ist Holz. Es ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch ein Garant für ein angenehmes Raumklima. Seine außerordentliche Stabilität und seine vielfältigen Be- und Verarbeitungsmöglichkeiten erlauben den Einsatz für nahezu alle Aufgaben. Gutes Bauholz kauft man in der Regel am besten in der Region. In Norddeutsch- land, wo Wald selten ist, ist skandi- navisches Holz eine gute Alternative. Dabei bietet es sich an, nebenbei einen Blick auf die skandinavische Tradition der Holzbauweise zu werfen. Sie ist ein Beispiel für die vorbildliche Nutzung natürlichen Baumaterials. Die Forst- wirtschaft hierzulande hat die Zeichen der Zeit erkannt und beginnt ihre Wälder nach Möglichkeit nachhaltig zu bewirtschaften. Es wird nicht mehr Holz aus dem Wald geschlagen, als auch nachwachsen kann. Sollen aufgrund besonderer Anforderungen nicht heimische Hölzer Verwendung finden, ist es besonders wichtig, sich genau über die Herkunft der Hölzer zu informieren. Dabei müssen Tropenhölzer nicht mehr von vornherein verdammt werden. Mit einem Gütesiegel des FSC (Forest Stewardship Council) versehenes Holz kommt aus Anbaugebieten, deren Betreiber sorgsam die umweltverträgliche Holzproduktion überwachen. Der Kauf derart zertifizierter Hölzer wirkt dem Raubbau in Tropenländern entgegen. Gefahr für die Waldbestände besteht nicht nur in den Tropenländern. Auch Holz aus nördlichen Ländern wie Rußland oder Kanada ist nicht notwendigerweise umweltverträglich produziert. Kahlschläge in den empfindlichen Nadelwäldern des Nordens richten ebenso gravierende Schäden an wie der unachtsame Holzausverkauf des tropischen Regenwaldes.
Auf die Dämmung kommt es an
Eine schätzenswerte Eigenschaft des Holzes ist seine gute Fähigkeit zur
Wärmedämmung. Durch Fenster und Hauswände geht ständig kostbare
Wärme verloren. Je mehr davon im Haus zurückbehalten werden kann, desto weniger muss geheizt werden. Eine gute Wärmedämmung kann bis zu 80 %
Heizkosten sparen. Die umweltverträglichste Dämmung wird aus Altpapier
oder Pflanzenfasern hergestellt. Dabei wird das Material in Form von Flocken
unter Druck in die Hohlräume der Wände und Dachelemente eingeblasen und setzungsfrei verdichtet. An den Fenstern ist der Wärmeverlust besonders hoch. Mehrfachverglaste Fenster mit dichter Einfassung können den Wärmeverlust drastisch reduzieren. Wärmeschutzverglasungen - Glasscheiben, die von innen mit einer hauchdünnen lichtdurchlässigen Metallschicht bedampft wurden und so die Wärmestrahlung ins Hausinnere reflektieren - perfektionieren die Isolation. Eine Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung macht das Lüften bei geöffnetem Fenster überflüssig, so dass auch dort Energieverluste vermindert werden können.
Nach Süden offen, nach Norden bedeckt
Nicht nur die Wahl der Baustoffe ist verantwortlich für eine optimale Wärme-
nutzung. Wichtig ist vor allem eine kompakte Gebäudeform und die richtige
Raumaufteilung bei der Planung des Hauses. Räume mit wenig Wärmebedarf
(z.B. Schlafzimmer, Treppenhaus, Küche, Bad) sollten sich deshalb an der
Nordseite des Hauses befinden, Aufenthaltsräume wie Kinder-, Arbeits- oder
Wohnzimmer hingegen an der sonnenbeschienenen Südseite. Große Fenster
an der Südseite lassen die Sonne ins Haus. Sie sorgt für natürliche Wärme.
Man spricht von passiver Wärmegewinnung.
Das Fertighaus-Konzept des wohnhofes braamwisch
Der wohnhof braamwisch in Hamburg-Bramfeld besteht aus zehn Reihen-
häusern in Niedrigenergiebauweise. 5 Häuser bestehen aus Holzrahmen- konstruktionen, die wie Fertighäuser in nur wenigen Tagen errichtet wurden. Die Bauteile wurden in Finnland hergestellt und aufbaufertig geliefert. Das Holz  kommt aus kleinen eigenständigen Sägemühlen. Die akkurate Passform der Gebäudeteile macht die Gebäudehülle absolut winddicht. Zur Wärmedämmung der Häuser wurde Altpapier verwendet, so dass zusammen mit den dreifach- verglasten Fenstern ein besonders niedriger U-Wert (Maß des Wärmedämm- vermögens) erreicht werden konnte. Alle verwendeten Materialien wurden sorgsam auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft. Der hohe Wärmedämmstandard und die Holzbauweise garantieren zu jeder Jahreszeit wohltemperierte Häuser mit angenehmem Raumklima. 
Das Zimmerleute-Konzept des wohnhofes braamwisch
Weitere 5 Häuser des wohnhofes sind ebenfalls Holzrahmenkonstruktionen, aber vor Ort vom Zimmerleute Kollektiv aus Hamburg aus vorgefertigten Hölzern errichtet. Ebenso schnell und ebenso präzise konstruiert und in der Ökobilanz konventionellen Bauweisen hoch überlegen. Die schnelle Realisiation - 6 Monaten vom Baubeginn bis zum Einzug - trug erheblich zur Kostenersparnis bei.

Internet: www.zimmerleute-kollektiv.de


 
Adresse:
Zimmerleute 
Kollektiv GmbH
Boschstr. 15
22761 Hamburg