|
|
In Anbetracht
der Endlichkeit fossiler Brennstoffe und des hohen Ausstoßes
an Kohlendioxyd bei ihrer Nutzung setzt der wohnhof braamwisch auf umweltverträgliche Energiealternativen. |
|
Ein Schwerpunkt im ökologischen
Bauen ist der bewusste Umgang mit
Energie: Wie wird Energie erzeugt und wofür und in welchem Maße wird sie genutzt? Hauptelemente des Energiekonzeptes im wohnhof braamwisch sind: - der Bau von Niedrigenergiehäusern, - der Einsatz von energiesparender Haustechnik - und die Nutzung von Solartechnik. |
|
Sonnenenergie - die „saubere” Idee | |
Sonnenenergie ist ein Synonym für „natürliche“ Energie, die den Pflanzen, Tieren und Menschen seit Urzeiten das Leben auf der Erde ermöglicht. Unerschöpflich und unermesslich bietet die Sonne der Welt erneuerbare und schadstoffarme Energie. Schon seit Jahrhunderten träumt der Mensch davon, diese Energie zu nutzen. Durch die Strahlung der Sonne wird der Erde kontinuierlich die Leistung von 170 Millionen Gigawatt zugeführt. Auf der Erde wird diese Strahlungsenergie umgewandelt in Wärme, Wind und chemische Reaktionen. Die Solartechnik nutzt diese Effekte zur Produktion von Strom und Wärme. Treffen Sonnenstrahlen auf eine dunkle Fläche, werden sie absorbiert und in Wärme umgewandelt. Diese Wirkung nutzt man im Sonnenkollektor zur Erzeugung von Warmwasser. | |
Solartechnik und Architektur | |
Im wohnhof braamwisch werden die Möglichkeiten der Solartechnik so weit wie möglich ausgeschöpft. Solartechnik prägt das äußere Erscheinungsbild der Gebäude. Die Dachfläche ist nach Süden möglichst großflächig gestaltet. Die Dachneigung beträgt 45°. Mit dieser Ausrichtung liefern die Solarkollektoren in unseren Breitengraden den höchsten Ertrag. Installiert sind pro Haus 40 m² Sonnenkollektoren auf der Dachfläche einer 5er Reihenhauszeile. Der im wohnhof braamwisch verwendete dachintegrierte Sonnenkollektor SOLAR ROOF, von der Firma Wagner & Co, ein seit 1994 entwickeltes System, ersetzt die Dacheindeckung inklusive Dämmung, Sparren und Abdichtung. Der Kollektor ist somit Teil des Daches. Dadurch werden Material, Gewicht und Kosten gespart. Der wohnhof braamwisch gehört mit seinen 10 Reihenhäusern und 400 m² Sonnenkollektorfläche zum solaren Nahwärmenetz der Hamburger Gaswerke, dem „Solarprojekt Karlshöhe“. 124 Wohneinheiten sind an dieses Netz angeschlossen. 86 nach Süden ausgerichtete Dächer tragen eine Sonnenkollektorfläche von insgesamt 3000 m². Die erzeugte Wärmeenergie wird von jedem Haus über das Nahwärmenetzgesammelt und in einem externen Erdwärmespeicher (Inhalt 4500 m³) während des Sommers gespeichert. Aufgrund des Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen ist der Wärmeverlust des Speichers gering. Aus dem Speicher wird die Wärme nach Bedarf zu den einzelnen Wohneinheiten zurückgepumpt und versorgt in den Haushalten Heizung und Brauchwasser. In sonnenarmen Zeiten und wenn die gespeicherte Wärme nicht mehr reicht, sorgen die Gasheizkessel des Heizhauses für heißes Wasser und warme Stuben. Der solare Deckungsgrad beträgt über das Jahr ca. 50%. In den Gebäuden steht statt einer Einzelheizung nur eine kleine Wärmeübergabestation. Wozu dieses aufwändige Nahwärmenetz? Alle 124 Häuser haben einen hohen Wärmedämmstandard. Die 40 Häuser der Ökologischen Siedlung Braamwisch sind darüber hinaus Niedrigenergiehäuser. Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass Nahwärmenetze billiger sind als Einzelheizungen, wenn die Wärmebedarfsdichte hoch ist, die Häuser also nah beieinander liegen. Vorteilhaft an Nahwärmenetzen ist zudem, dass energie- sparende und umweltfreundliche Technologien unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen eingesetzt werden können. So auch im „Solarprojekt Karlshöhe“: Das Solarprojekt Karlshöhe ist ein vom Bund unterstütztes Pilotprojekt. Betreiber sind die Hamburger Gaswerke. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Institut für Thermodynamik und Wärmeenergie der Universität Stuttgart, die Umweltbehörde Hamburg hat das Projekt maßgeblich unterstützt. |
Adresse:
Wagner & Co Solartechnik GmbH Zimmermannstr. 12 35091 Cölbe
|
Strom durch Photovoltaikmodule | |
Eine ganz andere Form von Energieumwandlung ist die Photovoltaik. Dünne Siliziumscheiben verwandeln Licht in Strom. | |
Photovoltaik im wohnhof braamwisch | |
Zusätzlich zu den Sonnenkollektoren wurde auf der Dachfläche einer Reihenhauszeile des wohnhofes einenetzgekoppelte Photovoltaikanlage installiert, mit der regenerativer Strom erzeugt wird. Die Anlage besitzt eine Fläche von 50 m² und produziert rund 4000 kWh Strom im Jahr. Der Strom wird in das öffentliche Netz gespeist und durch die Hamburger Elektrizitätswerke HEW im Rahmen eines Förderprogramms kostendeckend vergütet. |
microsol
Solarsysteme GmbH Pillauer Str. 47 22049 Hamburg |
Rationelle Energieverwendung | |
Wofür wird nun diese
Energie verwendet?
- Der größte Energieverbrauch erfolgt durch das Heizen. Die Verbrauchswerte sind im wohnhof braamwisch sehr niedrig. Alle Häuser sind gut gedämmt und verbrauchen deshalb unter 10.000 kWh/pro Jahr (Niedrigenergiehaus,150 m² Wohnfläche).Auch die Reihenhausbebauung trägt zur Einsparung von Heizenergie bei. Da die Gesamtoberfläche viel geringer ist als bei Einzelhäusern, reduzieren sich die Wärmeverluste über die Außenwände. Gekocht wird überwiegend mit Gas. - Im wohnhof braamwisch wurde ein Abwasserkonzept verwirklicht, das mit Komposttoilette und Grauwasserkläranlage völlig unabhängig ist vom zentralen Hamburger Klärwerk Köhlbrandshöft. Es spart nicht nur Wasser, sondern macht auch den Bau und Unterhalt kilometerlanger Sielnetze überflüssig. - Die verwendeten ökologischen Baumaterialien verbrauchen bei der Herstellung weniger Energie als konventionelle. - Weitere Energiesparpotentiale bei der Nutzung der Häuser hängen vom individuellen Verhalten der BewohnerInnen im Umgang mit Energie ab. |