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„Fast eine viertel
Million Euro für ein Haus aus Holz? Das ist eine Menge
Geld, aber vergleichen Sie mal die Mieten für 120 m² Wohnraum in Hamburg.” Das ist die Devise der Familien, die am Braamwisch zehn Reihenhäuser mit ökologischem Vorbildcharakter gebaut haben. Denn wer ökologisch denkt, denkt auch ökonomisch. |
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Die Ökotechnik in den
Häusern auf dem Gebiet des ehemaligen Staatsgutes
und jetzigen Hamburger Umweltzentrums Karlshöhe drückt die monatliche Belastung durch extrem niedrige Betriebskosten. Gegenüber konventioneller Haustechnik sind bis zu 60% Einsparungen möglich. |
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Von der Idee eines nachbarschaftlich
orientierten Wohnkonzeptes mit
hohen ökologischen Standards bis zur Vollendung der Häuser verging eine Zeit achtjährigen Planens. Im wohnhof braamwisch lebt seit 1999 eine bunte Gemeinschaft jeden Alters und Einkommens. Geplant ist noch ein Gemeinschaftspavillon.Eine Wiese für alle gint es schon, als verbindendes Element zwischen den Häuser. |
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Die Ökobausteine des wohnhofes braamwisch | |
Dass ökologisches Bauen
nicht mit Verzicht, sondern im Gegenteil mit
Gewinn an Wohnkomfort verbunden sein kann, zeigen die Häuser am Braam- wisch. Verschiedene Maßnahmen fügen sich zu einem ökologischen Gesamtkonzept zusammen: |
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Niedrigenergiehäuser | |
Um einen geringen Heizenergieverbrauch
zu ermöglichen wurden beim Bau
mehrere Grundsätze beachtet: Eine kompakte Bauform, ein hoher Wärme- dämmwert, die Winddichtigkeit der Gebäudehülle, Wärmeschutzverglasung und passive Sonnenenergienutzung, einebedarfsgesteuerte Lüftung sowie ein schnell reagierendes Heizsystem. Weiterhin wurden alle Baumaterialien konsequent nach baubiologischen Gesichtspunkten ausgewählt. So entsteht ein angenehm temperiertes Wohlfühlklima. |
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Solarenergie | |
Die Solarkollektoren sind
ein Teil des Daches, da sie statt der üblichen
Dachpfannen direkt auf den Dachstuhl montiertsind. Auf etwa 86 Häusern der Siedlung an der Karlshöhe sind Kollektoreninstalliert. Die gesamte Siedlung ist am solaren Nahwärmekonzept der Hamburger Gaswerke beteiligt. Die von den Kollektoren aufgenommene Sonnenwärme wird über einen geschlossenen Wasserkreislauf einem 4500 m³ großen Wärmespeicher mit einer Temperatur von etwa 90 Grad Celsius zugeführt. Die gespeicherte Wärme steht allen Häusern zum Heizen und Warmwasserbereiten zur Verfügung. Sollte diese Vorrichtung im Winter nicht mehr zum Heizen ausreichen, schaltet sich automatisch ein zentraler Erdgasheizkessel der Heizzentrale zu. Mit diesem System werden ca. 50 % Primärenergie gespart. |
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Mit Car-Sharing zum ”ökomobilen Menschen” | |
Mobil auch ohne eigenes
Auto können die BewohnerInnen durch die gemein-
same Benutzung von Autos, dem sogenannten „Car-Sharing” sein. Die Autos werden vom Car-Sharing-Service „Stattauto” gewartet und den TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt. Das Auto wird nur dann genutzt, wenn es wirklich notwendig ist. Die BewohnerInnen sind aber deshalb nicht weniger mobil, sondern wählen nur ganz bewusst solche Formen der Mobilität, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch Vorteile haben. |
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Die Komposttoilette – Wasser sparen und bewahren | |
Aufwendig bereitetes Trinkwasser
als Mittel zum Fäkalientransport steht im
Gegensatz zur ökologischen Vernunft. Das ist der Grund, warum im wohnhof die Fäkalien an Ort und Stelle kompostiert werden. Mit einem alten Plumpsklo hat die Trockentoilette jedoch nur gemeinsam, dass die Fäkalien ihren ersten Schritt zum Recycling mit Hilfe der Schwerkraft zurücklegen. In einem im Keller installierten Sammelbehälter werden sowohl Fäkalien als auch alle anderen organischen Abfälle zu hochwertigem Humus kompostiert. Übel- riechende Faulgase sind vermeidbar. Über ein Lüftungsrohr garantiert ein stetiger Sog Geruchsfreiheit. Nach 2-3 Jahren kann das erste Mal Kompost geerntet werden. Pro Jahr entstehen in einem Haushalt etwa 40 Liter hoch- wertiger Komposterde, die bestens im Garten verwendet werden kann. |
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Die Grauwasserkläranlage | |
Durch den Einsatz der Komposttoilette
fällt statt des stark verschmutzten
„Schwarzwassers” nur noch das weniger belastete „Grauwasser” aus Küche und Bad an. Dieses Grauwasser geht direkt „in die Binsen” der Pflanzenklär- anlage. Das Abwasser durchfließt eine mit Sumpfpflanzen bewachsene und mit Sand und Kies befüllte Grube, in der Mikroorganismen die Reinigung des Wassers vornehmen. Auch hier treten keine Geruchsbelästigungen auf. Das gereinigte Wasser fließt in Badengewässerqualität in ein nahe gelegenes Regenrückhaltebecken. Dieses Klärsystem ist ökologisch vorbildlich und ökonomisch äußerst attraktiv. Die zunächst anfallenden Baukosten für die private Kläranlage des wohnhofes amortisieren sich schon nach wenigen Jahren durch die Einsparungen bei den Frischwasserkosten und den Ab- wassergebühren. Niedrige Betriebskosten und ein geringer Wartungsaufwand sind die technischen Pluspunkte des naturnahen Systems. |
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Um rund 12 500 € haben
die Maßnahmen zur Trinkwassereinsparung die
Baukosten erhöht. Doch gehen die BewohnerInnen des wohnhofes davon aus, dass diese Investition in weniger als 7 Jahren wieder eingespielt ist. Danach profitieren die HausbesitzerInnen direkt von den niedrigen Betriebs- kosten der Häuser. |